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Gebäudekomplex fertiggestellt 2013
Bergheimer Straße 41 – 45/Poststraße 36/4 – 36/7, Heidelberg
Der Architekt Franz Sales Kuhn erbaute das Alte Hallenbad zwischen 1903 und 1906 im Auftrag des Bauherrn Alois Veth. Der im Jugendstil und Klassizismus errichtete Gesamtkomplex wurde nach der Insolvenz des Bauherrn 1907 von der Stadt Heidelberg übernommen und weiter ausgebaut. Veth hatte sich verkalkuliert – statt der geplanten 480.000 Mark kostete der Bau schließlich 720.000.
Zusätzliche Einrichtungen sollten das Bad angenehmer und beliebter machen. Es wurden Kohlensäure- und Solbäder erstellt, ein elektrisches Lichtbad und 1908 sogar Friseurräume eingerichtet.
Das für lange Zeit einzige „Winterbad“ der Stadt Heidelberg hatte auch eine wichtige hygienische Funktion: Denn in der Altstadt hatten bis weit in die 1960er Jahre hinein viele Wohnungen kein ordentliches Bad. Viele Heidelberger waren damit auf das „Wannenbad“ angewiesen – meist einmal die Woche marschierten ganze Familien an, um sich baden zu können.
„Man hatte es ganz richtig erkannt,“, so schreiben 1981 die „Bürger für Heidelberg“ in ihrer Dokumentation über das Hallenbad „dass Baden nicht nur ein gesunder Leistungssport ist, sondern auch Vergnügen, Entspannung und Geselligkeit bedeutet.“
Auf ihre Initiative hin stellte man das Gebäude 1978 unter Denkmalschutz. Die Enttäuschung bei vielen Heidelbergern war groß, als es 1981 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde – nachdem man 1950 und 1967 das Bad noch einmal umgebaut hatte.
Seit diesem Zeitpunkt stand das Alte Hallenbad immer wieder im Mittelpunkt von politischen Diskussionen – währenddessen die Gebäudeteile zerfielen. Mal sollte ein Kunstverein einziehen, dann sollte es neue Heimstatt der Heidelberger Synagoge und eines Kulturzentrums sein …
Nach der europaweiten Ausschreibung entschied sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 16. Oktober 2008 für den Verkauf des Alten Hallenbades an den Heidelberger Investor Hans-Jörg Kraus. Kraus hatte als einziger ein Angebot auf die europaweite Ausschreibung des Verkaufs des Alten Hallenbades abgegeben wie die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete.
Während der Zeit der so genannten „Zwischennutzung“ des Alten Hallenbades im Jahr 2009 gab es diverse Veranstaltungen wie zum Beispiel Konzerte von Xavier Naidoo & Friends, After-Work- und Club-Partys, Filmvorführungen, Projektpräsentationen und Vieles mehr. Ab Januar 2010 wurde das Alte Hallenbad dann umgebaut.
Auf dem Areal zwischen Bergheimer Straße und Poststraße entstand inzwischen ein Gebäudekomplex mit rund 9.000 qm nutzbarer Fläche – und dem bekannten KÖRPERWELTEN Museum, einem Hotel, Restaurants, einem Café, einem großen Bio-Supermarkt sowie einem Yoga-Studio und verschiedenen Büroflächen.